Psalm 23, oberallgäuerisch

Psalm 23, oberallgäuerisch

Dr Herrgott isch fier mi wia a guata Hiat am Bearg.

Nix wiat mr feahle, wenn i ganz uf eahn vertrau.

Er fiehrt mi dur’s Leabe wia dr Hiat s Vieh uf saftige Weide.

Er lueget noach am gsunde Wasser und fasst a Quelle fier an Brunne.

Dr Herrgott weiß, was i brauch und zeigt mr de reachte Weg,,

uf deam i sicher gong ka.

Ebbas anders wär gar it in seim Sinn, weil er allat bei mir isch.

Und mi dur und dur kennt.

Au wenn i moin: „I spier nix vom herrgott und mei Leabe sei oft

Wia a Kuhranzenacht“ – I ho koi Anscht, i fiecht nix und niemet.

 

Hergott, ierall bischt du doch bei mir do.

Die Hiatesteacke leitet mi weg vom Abgrund und vo alle Plätz,

wo i rutsche und mein Halt verliere kinnt.

Und an mein Huat steckscht du mir a Streißle mit de schönschte Blimla.

D’Leit sollet schwätze, was se wend – i lass mir’sit neahme:

Du bisch fier mi allat wia a guate Hiat am Bearg.

Du kennsch mi beim Name und alls, was zua mir ghört.

Drum möchte i fier di singe und jodle und juchzge.#

Und ois isch gwiß:

A zeit wiat amol komme,

do bin i eiglade bei dir –

uf dein Bearg – in die Hitte.

Und Brotzeit mache dearf i nochat an deim Disch und ausgruabe auf dem Kanabee.

Woll, so isch es und so glaub i’s. Amen.

(Pfr. Martin Bummelle, 1998)